Vom Wasser getragen
Schwimmen bringt mich raus aus dem Kopf und rein in den Körper. Wenn ich in der Nordsee schwimme, habe ich eine Verbindung mit allem, was ist. Mit dem Leben, mit dem Universum. Das klingt vielleicht ein bisschen esoterisch und manche können damit nichts anfangen. Aber für mich ist das ganz wichtig. Schwimmen steht in engem Zusammenhang mit meiner Arbeit als BodyTalk Anwenderin.
Viele Menschen haben das Gefühl, alleine zu sein oder nicht dazu zu gehören. Sie erleben ein Gefühl von Getrenntsein. Diese Erfahrung hat oft auch Einfluss auf die Synchronisation verschiedener Aspekte unseres Körpers und auf unsere Gefühle. Als BodyTalk Anwenderin kann ich feststellen, welche Teile des Körpers nicht miteinander kommunizieren. Über verschiedene Praktiken wie Muskeltests oder eine bestimmte Tipptechnik stelle ich die Verbindungen wieder her. Dies setzt wiederum Prozesse in Gang, die den Körper ausbalancieren.
Schwimmen eröffnet die unmittelbare Erfahrung, getragen zu werden. Das Wasser trägt uns, wir sind schwerelos. Vielleicht liegt hier eine Verbindung: Wir kommen aus dem Mutterleib und das Fruchtwasser hat ein ähnliches Verhältnis von Wasser und Salz wie das Wasser des Meeres. Schwimmen bringt die Erinnerung zurück an dieses Gefühl, das wir im Mutterleib hatten: Dass wir ganzheitlich verbunden sind.
Das Meer hat eine tiefe Urkraft. Die ist jeden Tag anders. Vor vier Jahren bin ich von Amsterdam nach Bloemendaal gezogen. Mit dem Auto brauche ich ungefähr zehn Minuten bis zur Nordsee. Im Winter laufe ich schnell ins Meer hinein und wieder heraus. Die Kälte. Das Salz.
Zu spüren, wie das Blut zirkuliert und sich um die Wirbelsäule dreht wie eine Spirale:
Diese Lebendigkeit des Körpers, eine Wonne!